Identifizierung mit der Aggressorin (dort dargestellt durch Verkleidung von Pentheus und Dionysos mit Agaues Kleidern). In den „Bakchen“ wird übrigens 405 v.C. erstmals der Ödipuskomplex auf der Bühne dargestellt (Autor 2016;2020, S.230f).
Denkmodell 2:
Vorbemerkung: Freud wies den Weg in „Jenseits des Lustprinzips“ SE 18; S.7-64.
zur weiteren psychoanalytischen Forschung. „Man muss […] auf […] weitere […] Anlässe zur Forschung warten.“ Von der Biologie habe man eventuell Erkenntnisse zu erwarten, die die bisherigen Hypothesen umblasen werden (Freud, S.;1920g, SE 18, S. 60, 64).
Zukünftige Forschung über Zellteilung, Zellalterung und Tod und die hierbei wichtigen Telomere lassen hoffen, dass Begriffe wie Todestrieb in Zukunft um biologisch-biochemische Begriffe erweitert definiert werden können und damit auch das psychische Phänomen Wiederholungszwang besser verstehbar wird. [3]
Ein Versuch: Die (unvollständige) symbolische, imaginäre Psychokopie-Zelle (Mephisto) hängt weiterhin mit der Originalpersönlichkeit, dem Lumpenhund-Goethe, irgendwie zusammen. Der „Motor“ zur Zellteilung aber ist in der Kopie vermutlich auch schon, psycho-biologisch-imaginär, vorhanden und zwingt im Ansatz zur Wiederholung von Teilungen, ohne eine solche bewirken zu können. Somit hätten wir (phantasiert) einen inkompletten repetierenden Zellteilungspsychomechanismus als „Motor“ für einen psychischen Wiederholungszwang.
In diese mit der Primärpersönlichkeit weiterhin immer im psychischen Verbund (wie durch ein Sieb?) stehende pathologische Persönlichkeit wird vermutlich jedes neue (nur wichtige?) Erlebnis der Primärpersönlichkeit als Duplikat, Erlebniskopie, eingefügt und gegen das unwichtigste ausgetauscht (maximal 44 Erlebniserinnerungen gedacht). So wäre erklärbar, dass die Walpurgisnächte auch die späteren Erlebnisse Goethes in dichterischer und
[3] Überblick zur Thematik bei Löchel (2022), Picht (2020), Storck (2020).