seines Traumas in der Küche innerlich statt. Als Dichter stellte er diesen Vorgang nicht als Gaskomprimierung und -unterkühlung bis zur Verflüssigung dar (dieser war ihm und ohnehin zu seiner Zeit überhaupt noch nicht bekannt s.o.), sondern als Mehrfachdestillation (letztlich auch Dampf bzw. und Abkühlung, Gasverflüssigung, er wählte sogar bis kristallisieren). Er beschrieb dieses unbewusst, bio-physikalisch, wenn auch physikalisch nicht ganz richtig, so doch seiner Zeit entsprechend physikalisch symbolisch richtig. Dass dieser Verdrängungsvorgang Zeit braucht, wird dargestellt, indem, der verjüngte, Faust lange Zeit in der Szene Hexenküche im Spiegel eine Mutterimago, Helena, sieht. Die obige Beschreibung lässt sich also ohne große Mühe in Verbindung bringen mit dem von Patient Otto A. beschriebenen Zeit dauernden Trancezustand und den bioanalytischen psychophysischen, von ihm gefühlten und gedeuteten inneren Körpergefühlen und den entsprechenden (rückläufigen, ins Bewusstsein gelangten) Verdrängungsvorgängen der Todesangst.
Goethes Trauma hätte also zur Folge gehabt: Regression auf Zellebene, ungeschlechtliche Zellteilung (Zwilling) im Sinne psychobiologischer Grundlage für Persönlichkeitsspaltung (Mephisto) und zudem Abkapselung des Affektes Todesangst im Sinne von Verschiebung vom großen Bauch zum kleinen Bauch, in den imaginären, virtuellen, ehemals existent gewesenen, primären Dottersack. Dies ist nur eine zusammenphantasierte Deutung, nicht beweisbar, wenn auch plausibel.
Schlussbetrachtung
Bei den vorgetragenen Überlegungen handelt es sich nur um Spekulationen, Hypothesen, Phantasien und Interpretationen. Aber die Faust-Dichtung lässt diese Überlegungen als Grundlage für bioanalytisch-psychoanalytische Forschungsansätze doch wohl brauchbar erscheinen.
Die psychische Persönlichkeitsteilung wird demnach versucht nach den Naturgesetzen der Zellteilung, immer wieder, wenn sie auch nicht ein zweites Mal funktioniert und sehr lästig