erlebt. Die Mutterliebe fehlte in der Trauma-Situation, „war kaputt“.
Goethe schrieb (dem entsprechend?) im FAUST-2, dritter Akt, nach dem Tod des Euphorion und vorheriger Beschreibung der anderen erlebten Traumen Goethes (Autor,1986, S.233), darunter auch symbolisch die Hexenküche, wie eine Basis-Zusammenfassung wirkend:
HELENA zu Faust: „Zerrissen ist des Lebens wie der Liebe Band.“ (9941)
Das Körperliche (der Helena) verschwindet. Kann man einen psychischen Zusammenhang zwischen Mutterliebe (Elternliebe) ist „kaputt“, zerrissen, mit dem Phänomen Wiederholungszwang vermuten?
Auf die Zellebene angewendet würde dies bedeuten: in der psychischen Notsituation und darauffolgend Not-Zellteilung fehlte „etwas“, so dass der Vorgang erstens überhaupt und zweitens schnell und unvollständig ablief und nur das Nötigste bei dem Vorgang von der Psyche veranlasst wurde, eine unvollständige Kopie, nur ein (großer?) Container mit obigen Eigenschaften, um die Primärpersönlichkeit („Kernselbst“ [6] )zu schützen, entsprechend Mephistos: „Ein Teil des Teils der anfangs alles war“ (1349)?
Bioanalytische Hypothese:
Die obige bioanalytische Interpretation der Körpergefühle des Otto A. könnte bedeuten, dass das bekannte Phänomen Phantomglied/-bewegung/-schmerz auf ein zu vermutendes bioanalytisches Grundgesetz hinweist: Die Psyche kann jederzeit und insbesondere unter Extrembedingungen jeden real gewesenen anatomischen Zustand (fehlende Gliedmaßen wie Arme und Beine z. B. bei Kriegsversehrten oder auch unter besonderen Bedingungen innere Organe) oder offenbar auch ehemals reale, gewesene , embryonal- anatomische Zustände (Entwicklungszustände) im Gefühl (s. o. Angst-Erlebnis des Otto A.), Körpergefühl des Menschen wiederherstellen . Hierbei können z. B. ehemals embryonale,
[6] S. Bohleber, 2012, S. 157.