Solange wir uns die Pfoten wärmen.

(2380–2385)

Aus „So lange wir uns die Pfoten wärmen“ ginge hervor, dass die Hexe magisch hinausgebannt sei und dies käme dem Wunsch eines aktiven Hinauswerfens gleich.

Als Anteile der Person Goethes scheinen Mephisto, die Meerkatzenkinder wie auch deren Vater und Faust deutbar zu sein (Faust wird in der Szene verjüngt, [13] Vs 2580 ff.; Verjüngungsthematik gleich zu Beginn der Szene schon ab 2342 ff.). Mephisto trägt der Mode goethescher Zeit entsprechend ein Paar „falscher Waden“ (2502) und nennt sich mit Adelstitel „Baron“ (2510). Goethe wurde 1782, Jahre bevor er die Szene HEXENKÜCHE schrieb, geadelt.

Die Hexe kommt mit entsetzlichem Geschrei (Regie vor 2465) in die Küche und erblickt Faust und Mephisto:

Hexe: „Was ist das hier? ... Die Feuerpein Euch ins Gebein!“ (2473 f.);

Die Regieanweisung lautet nach 2474: Sie fährt mit dem Schaumlöffel in den Kessel und spritzt Flammen nach Faust, Mephisto und den Tieren. Die Tiere winseln.

Die Handlung ist als eine recht bildhafte Darstellung des „Fellversengens/Senge Bekommens“, Schläge bekommen, deutbar (Tiedemann, 1988, S. 263). Sogar auf drohende Todesgefahr („mußt sterben!“ (2413) für den „Sohn“ (2411)) wird in der Hexenküche hingewiesen. In der Hexenküche ist der, verjüngte Faust inaktiv, man könnte sagen, wie vor Schrecken gelähmt, gebannt: „Wie im Eisen der Fuchs“ (1261).

Das zeigt sich auch in Vers 2531: „Die Hexe mit seltsamen Gebärden [Schlägen?] zieht einen Kreis [Bannkreis?] Und stellt wunderbare Sachen hinein; indessen fangen die Gläser an zu klingen, der Kessel zu tönen, und machen Musik. Zuletzt bringt sie ein großes Buch, stellt die Meerkatzen in den Kreis,… Sie winkt Fausten, zu ihr zu treten.“ In diesen tritt Faust auf Nötigung von Mephisto und sieht während der ganzen Zeitdauer der Szene im Spiegel nicht sich, sondern eine Mutterimago:

Faust: „[…] das schönste Bild von einem Weibe!“ (2436) [14]

Von nun an werde Faust, wie Mephisto am Ende der Szene bemerkt, „das Muster aller Frauen [...] Helenen“ (2601, 2604) , „in jedem Weibe“ sehen, eben eine Mutterimago. Helena


13 Vgl. R. Scholz (2011, S. 340): „Die Verjüngungsprozedur Fausts in der Hexenküche muß als analoger Gang zu den Müttern verstanden werden.“

[14] Vgl. auch „Das Frauenbild war gar zu schön“ (2600) .