(Lohmeyer, 1975, S. 297). Die beiden oben erwähnten Kinderträume hat Goethe oft seinen Spielkameraden, als ein von ihm erlebtes Märchen erzählt. Goethe haben diese beiden Kinderträume lebenslang beschäftigt und er hat diese 2 Träume selbst analysiert. Er führte, mit ihnen als Basis, eine Selbstanalyse durch, dessen Ergebnis uns im FAUST2 vorliegt.

Dichtung und Wahrheit (DuW), Hexenküche, ergänzende Interpretation

„Im Anfang war die Tat“ (1237) [8] stellt Faust (der die Bibel für sich benutzt) fest, augenblicklich (1238–1322) beginnt Mephisto aus dem Pudel zu entstehen (G. Benecke, 2021). [9] Goethes Tat als Kind lag darin, dass er Geschirr aus dem Küchenfenster seines Elternhauses warf (DuW S. 16 f.). Die Handlung ist von Freud in „Eine Kindheitserinnerung in Dichtung und Wahrheit“ (1917b; SE 17, S. 147–156) großartig interpretiert worden. Die andere, dabei in DuW nur angedeutete Tat war die folgende: „[…] nur später erschien jemand zu hindern und zu wehren. Das Unglück war geschehen“ (DuW, S. 17). In „Faust 1“ und „Faust 2“ ist sie mit ihren psychischen Vorgängen und Folgen ausführlich und einzigartig beschrieben (s. u.). Freuds Rücksicht auf die Goethe-Verehrung [10] hat ihn wohl bewogen, die weitere Interpretation der Erzählung unter Einbeziehung der dieses Ereignis (Trauma-B) dichterisch verarbeitenden Hexenküche [11] (Tiedemann, 1988, S. 257–266) zu unterlassen . Eine ergänzende Interpretation dieser Szene sowie eine Hypothese zur Entstehung Mephistos, seiner Persönlichkeitsstruktur und seiner Bedeutung für die Faust-Dichtung wird im Folgenden versucht.

Goethe erlitt vermutlich im Kindesalter (bevorzugt: „dreieinviertel Jahre“; Freud, S., SE 17, S. 151) ein schweres psychisches Trauma durch „jemand“ im Rahmen seines Geschirr-Hinauswerfens (DuW, S. 17, u.s.u.). Diese Thematik wurde teilweise bereits in einer Interpretation der Hexenküche dargestellt (Tiedemann, 1988) [12] . Der folgende Text enthält Ergänzungen und neue Gesichtspunkte unter Einbeziehung des ersten Aktes des „Faust 2“, in


[8] siehe hierzu und zum Pudel: A. Schöne, Faust. Kommentar, S. 247.

[9] G. Benecke, 2021; mündliche Mitteilung, Hinweis.

[10] S.Freud: „[…] die Gestalt des großen Universellen […]“ (Freud, S. SE 21, S.208).

[11] Der bekannte Faust-Forscher Rüdiger Scholz ([1982], 2011,2011, S. 49). Scholz verdanken wir die Übersetzung von Eisslers Goethe-Studie ins Deutsche, sowie „Die Geschichte der FAUST-Forschung (2023) und siehe vorliegender Text.

[12] s. dazu Eissler 1992, Brief an Autor zu dessen Veröff. zur Hexenküche 1988; (u. Veröff. 1995) unter www.goethe-psy.de , s.Literatur-Verzeichnis.