folgender Vers aus der „ZUEIGNUNG“ von „Faust 1“: „Kommt erste Lieb’ und Freundschaft mit herauf“. Auch in der „WALPURGISNACHT“ findet sich ein Hinweis:
DIE SCHÖNE (zu FAUST): „Der Äpfelchen begehrt ihr sehr […]“ (4132).
Interessanterweise wird „DIE SCHÖNE“ von Goethe nicht als Hexe bezeichnet (hingegen von Eissler, S. 358). Später nennt sie Mephisto „das schöne Mädchen“ (4176).
Kurze Anmerkung zur Struktur der „Faust-2“-Dichtung. „ Der NEUE PARIS “
Der bekannte Altphilologe und Initiator des Goethe-Wörterbuches W. Schadewaldt schrieb, dass das „Knabenmärchen „Der NEUE PARIS“ in DuW (S. 59–73) „sich recht besehen als eine andere Spielart des Kerngeschehens des Zweiten Faust herausstellt“ (Schadewaldt,1963, S. 263), „[u]nd [...] die beiden [...] Dichtungen [...] aufs Genaueste übereingehen“ (S. 280) . [7] Es ist zudem wahrscheinlich, dass Goethe wenige Prinzipien der Traumarbeit bereits erkannt und zur Ausarbeitung des Knabenmärchens, das aus zwei Kinderträumen besteht, zum „Faust 2“ angewendet haben könnte. Außerdem ist anzunehmen, dass Goethe insbesondere den „Faust 2“ symbolisch in der Welt und entsprechend dem Knabenmärchen zugleich in den verschiedenen Räumen und im Hof seines Geburtshauses gleichnishaft hat spielen lassen. „Faust 2“ spielt in einer einzigen Nacht mit vier Pausen, entsprechend fünf Akten:
„vier sind die Pausen nächtiger Weile“ (4626) (Tiedemann, 1986, S. 221–235; s. a. Beutler 1948, S. 905 f.) K. R. Eissler hält diese Interpretation für „überzeugend“ (Brief an Tiedemann 1985; www.goethe-psy.de ; dort unter K. R. Eissler: zu den Interpretationen vonTiedemann 1986, 1988, 1995;s.a.Literaturverzeichnis zum Ms ganz unten).
In Traum 1 tritt Mercur auf, als Abspaltung Goethes leicht erkennbar (Tiedemann 1986, S. 222, 227; u.s.o.) . Wird aus Mercur später Mephisto in der Faust-Dichtung (s. o. Trauma-A)? Goethe teilte H. Meyer am 20.7.1831 mit, dass er den zweiten Teil des „Faust“ seit vielen Jahren als ein „inneres Märchen“ mit sich herumgetragen habe. Am 22.10.1826 schrieb Goethe über den dritten Akt in „Faust 2“: „Die Handlung ist […] mit reinster Einheit des Orts“ (an Boisserée; G-Briefe; s. auch Faust, Trunz, 2007, Komm., S. 442). Goethe wollte anfangs mindestens wohl den ersten Akt von „Faust 2“ in Frankfurt spielen lassen (Beutler, 1980, S. 652). Lohmeyer meint, Goethe habe den Palast in „Faust 2“ „[…] zum […] Vaterhaus gemacht“
[7] R. Scholz (2023); Die Geschichte der Faust-Forschung) 2.Band, Kapitel 14.Psychoanalytische Interpretation. (S.1038 ff zu Tiedemann und Schadewaldt).