Verkleidung um dem Aggressor, dem Alten, äußerlich ähnlich zu sehen, als Symbol für den intra-psychischen Vorgang der Identifizierung). Im Rahmen des Geschehens auch psychische Angleichung, Identifizierung, mit dem Aggressor: „ Nun fand ich mich vor einem großen Spiegel in meiner Vermummung gar hübsch , und gefiel mir besser als in meinem steifen Sonntagskleide.
Hier ist also die Identifizierung mit dem Alten, dem Aggressor, in Traum2 beschrieben und auch symbolische tödliche Bedrohung durch Henkerschnüre, auf die der Alte hinweist und deren Funktion dem Goethe erklärt. Diese Beschreibung ist vor der Beschreibung des rücklings, mit Schreck , erfolgenden überraschenden Sturzes im Traum2 beschrieben, also getrennt vom Sturz. Diese örtliche Differenz entspricht etwa der Entstehung Mephistos in der Studierstube, bevor das Geschehen, die das Trauma verursachende Handlung der Hexe (der Mutter Goethes), die Prügelei in der HEXENKÜCHE, beschrieben wird in FAUST1 (gehört aber auch hier zeitlich zum intra-psychischen Geschehen).
Zurück zum Traum-Geschehen, zum „Erwachen“ Goethes im Traum2 nach dem überraschend erfolgten, Schreck auslösenden, rückwärts erfolgten Sturz Goethes (DuW S.70f). Es trat im Weiteren „unvermutet“ der alte Mann vor Goethe und machte dem kleinen Goethe im Traum2 „die größten Vorwürfe“ und drohte dem kleinen Goethe mit einer der grünen Schnüre (s.o.).
Als Reaktion, auf den Schreck und Todesbedrohung durch den Alten, droht Goethe daraufhin dem Alten mit dem Tode: “Hütet euch (…) sonst ...“. Auch im Traum2 wird aus dem Bedrohten kleinen Goethe also ein Bedroher. Der Alte wirft sich daraufhin vor ihm nieder (S.72) ohne vom nassen Boden nass zu werden (Hinweis auf Traum- und Wunschgeschehen also Zeichen der Irrrealität und Schonung des Alten. Der Alte wird „freundlich“ ( S.72 ) zu Goethe und kleidete Goethe wieder sonntägig geputzt und frisiert wie vorher. Der Alte (Pförtner) sprach kein Wort mehr aber deutete an, dass Goethe sich den Ort merken sollte. Die Merzeichen sind oben im Text schon beschrieben.
Goethe wiederholte sich die Geschichte oft und schreibt: „das zweite Abenteuer sei so gut als das erste ein Traum gewesen“ (S.73).
Erwähnt werden sollte noch, dass der Alte in Traum2 den kleinen Goethe ziemlich zu Beginn des Traum2 auf Wunsch Goethes zwar zum Eingang des Gartengebäudes führte aber nicht mit