hineingeht. Als Zeichen einer Trennung im Unbewußten zwischen Geburtstrauma, Hexenküche und Vater-Trauma in Traum2 deutbar. Trennung zwischen Trauma (Traumen) durch die Mutter bewirkt und Trauma durch den Vater bewirkt.

Es stellt sich die Frage, wie kann das sein, dass so ein einfaches Konstrukt wie das Wett-Urinieren am Brunnen im Hof so relativ gut ein hypothetisches Konstrukt zur plausiblen Entschlüsselung des Traumes und Traumas wie beschrieben im Traum2 sein könnte und damit auch das Verständnis des FAUST2 erleichtert wird? (Siehe hierzu auch Text hier in KINDHEITSERINNERUNGEN IM FAUST ab S. 12 unten):

Goethe versuchte durch Erinnern, herauszufinden warum er oft unglücklich, ängstlich und depressiv wurde. Dieses zu erinnern, beschäftigte ihn lebenslang. Goethe beschäftigte sich oft intensiv mit seiner Kindheit und seinen Träumen. Er hat sich lebenslang mit seinen Erinnerungen an seine Kindheit beschäftigt, sich um genaue eigene Erinnerung intensiv bemüht. Er hat in dem Bemühen sogar versucht zu ergründen, wie Erinnerung funktioniert s.u.Goethe: „Es ist ein angenehmes Geschäft, die Natur zugleich und sich selbst zu erforschen, weder ihr noch seinem Geiste Gewalt anzutun, sondern beide durch gelinden Wechseleinfluß miteinander ins Gleichgewicht zu setzen“ (zit. n. v. Engelhardt, „Goethe als Naturforscher“, 2024. S. 24; aus: Goethe, Maximen u. Reflexionen. Über Natur und Naturwissenschaft. Goethe BA Bd.18, 643). Goethe erkannte, dass Träume Erinnerungen enthalten. So schrieb Goethe z.B., dass er das, was er am Tage gewahr wurde, des nachts in Träumen wiedererkannte (HA, Bd.X, S.47) und: Was, von Menschen nicht gewußt

Oder nicht bedacht,

Durch das Labyrinth der Brust

Wandelt in der Nacht.“ (An den Mond).

[Werke: Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827). Goethe: Werke, S. 415

(vgl. Goethe-BA Bd. 1, S. 70)

http://www.digitale-bibliothek.de/band4.htm ]

Mit solchen. ihn betreffenden, Hinweisen auf Träume ging Goethe sehr sparsam um (s.im FAUST2). Der bekannte amerikanische Psychiater und Psychoanalytiker K.R. Eissler, der in Amerika 1962 eine zweibändige Goethe-Studie verfasste (diese erschien 1983-1985 in Deutsch,1806 Seiten), schreibt über Goethe (S.127f): „ Offenbar erschienen manche seiner Kunstwerke in fertiger Gestalt vor seinem geistigen Auge, und der eigentliche schöpferische Vorgang fand ohne bewußte Beteiligung des Ichs statt. Auch war es so, daß Goethe mitten in der Nacht mit einem fertigen Gedicht im Sinn aufwachte. Er handelte dann wie manche unserer Patienten, die sich dazu zwingen, den Traum aufzuschreiben, von dem sie aufgewacht sind, weil sie -zumeist zu Recht — fürchten, ihn zu vergessen. 64 Wie der gewöhnliche