Auf dem Gemälde des St. Rochus, zu welchem Goethe die Skizze anfertigte, könnte der Hintergrund die in Traum2 beschriebene Ortssymbolik enthalten(Tiedemann, Jahrb.Psychoanal 18.1986; 221-235): Eine hohe Mauer, über die ein Zweig herüberreicht; Nußbäume ragen nicht über die Mauer, aber auf dem Mauersims stehen Bäume in Blumentöpfen. Ein „künstlich gearbeiteter Brunnen" ist ebenfalls abgebildet. Eine steinerne Tafel mit „verzierter Einfassung und unleserlicher Schrift" ( S.72 ) ist nicht vorhanden; sie könnte aber z.B. einen Grabstein darstellen. Dann enthielte auch das St. Rochus-Bild im Hintergrund ein solches Symbol in Form des als Steinsarg geformten Brunnenwasserbeckens. Des Weiteren gleicht die Innenhofarchitektur dem Innenhof des Goethe-Geburtshauses in Frankfurt. Das Bild zeigt 2 Kinder, wohl ein Mädchen und einen Knaben und einen Mann, interpretierbar als den Vater der Kinder.
Das TRAUMA im Knabenmärchen durch Goethes Vater:
Goethe schildert im zweiten Traum des Knabenmärchens „Der neue Paris“ (DuW, S. 59–73), dass er während des oben so gedeuteten Geschlechterkampfes mit Cornelia-Alerte, des vermuteten gemeinsamen Wett-Urinierens, überraschend rücklings stürzte, bewusstlos wurde und somit in Todesnähe kam.
Goethe (DuW, S.70f): „ich ließ sie fahren, und das war mein Glück: denn in dem Augenblick wußte ich nicht, wie mir geschah. Der Boden unter mir fing an zu beben … ich hatte nicht Zeit zu überlegen, noch konnte ich Fuß fassen, um zu fliehen…ich weiß nicht wie mir geschah, mir verging Hören und Sehen, und ich erholte mich aus meiner Betäubung, von meinem Schrecken am Fuß einer Linde…“. Hier scheint nun Linde ein Ortshinweis für Brunnen zu sein, wie auch die weitere Symbolik zu zeigen scheint: Goethe hörte das „Gelächter“ seiner „Gegnerin… „die an der andern Seite, etwas gelinder als ich, mochte zur Erde gekommen sein“. Dann beschreibt Goethe nach dem Sturz (DuW, S.71f) mehrfache Brunnensymbolik und Wasser: „als auf einmal zischende Wasser von allen Seiten her, aus Steinen und Mauern, aus Boden und Zweigen hervorsprühten, und, wo ich mich hinwendete, kreuzweise auf mich lospeitschten. Mein leichtes Gewand war in kurzer Zeit völlig durchnäßt; zerschlitzt war es schon, und ich säumte nicht, es mir ganz vom Leibe zu reißen (als