Dass der kleine abgebildete Brunnen im Hof des Elternhauses Goethes ein beliebter Kinderspielplatz war, geht unter anderem aus einem Brief Goethes an seinen Freund in Kindestagen hervor, aus dem Brief an den später berühmten Dichter Friedrich Maximilian Klinger , mit Hinweis auf den Brunnen: “Goethe an Klinger“: „An diesem Brunnen hast auch du gespielt…“. Auch die mecklenburgischen Prinzessinnen Friederike und Luise, die zur Krönung Kaiser Leopolds II. 1790 nach Frankfurt kamen, waren bei Frau Rath Goethe einige Tage einquartiert und spielten gern an diesem Brunnen im Hof (Beides zu finden im: www.Goethezeitportal.de ). Im Hirschgraben 23 gelangt man durch das Haus auf den Hof, wie bei inneren Burghöfen. Auch durch diese Interpretation wäre verständlich, dass die 2. Szene, 3. Akt „Im inneren Burghof" lautet. In den Zeilen neben dem St. Rochus-Bild bezeichnete Goethe das Gebäude als „Palast". Man kann auch im Innenhof vor einem Palast stehen, vielleicht entsprechend der Szene „Vor dem Palaste"? Eventuell hat Goethe das Knabenmärchen auch Graf Thoranc erzählt. Noch heute findet sich ein Fries im Saal des Stadtschlosses des Grafen in der Stadt Grass, in Südfrankreich, auf welchem Szenen aus dem Märchen dargestellt sind (Beutler, S. 658 ff; Ich durfte diesen Tapetenfries 1983 in Grass besichtigen und fotografieren, die Fotos sind dem GOETHE-Museum damals von mir gestiftet worden). Durch die Datierung des Märchens von Sarasin und Schadewaldt (Schadewaldt, W. (1959): Goethes Knabenmärchen „Der neue Paris", „Die neue Rund ­ schau", Bd. 70; auch in: W. Schadewaldt, Goethe-Studien, Artemis Verlag, Zürich, 1963, S. 263-282; Zitate aus letzterem) ergibt sich der Verdacht, daß es früher als die Tapeten, entstanden sein könnte (Sarasin, S.369; Schadewaldt, S.282) . Später hat Goethe den Innenhof seines Elternhauses, ergänzt um Todessymbolik, malen lassen. Es ist das St.Rochusbild, das in einer Kapelle bei Bingen hängt und von Goethe der Kapelle gestiftet wurde. Dieses hat er in Auftrag gegeben und so sein Vorhaben „ich wollte es malen lassen“ (s.o.) durchführen lassen, wenn auch Jahrzehnte später s.u.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rochuskapelle_(Bingen)

https://de.wikipedia.org/wiki/ Rochuskapelle _(Bingen)