Heinz Weiß
Der Andere in der Übertragung
Untersuchung über die analytische Situation
und die Intersubjektivität in der Psychoanalyse
Jahrbuch der Psychoanalyse. Beiheft 11. 263 S. Ln. Ca. DM 96,-. Preis für Studenten, Mitglieder der „Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung" und deren Zweige (nur bei Bezug über die Schriftleitung) ca. DM 72,-. ISBN 3-7728-0969-3. Juni 1988
Die Übertragung genießt in der Psychoanalyse ein beinahe „mythisches Prestige". Dabei sind es nach J. Lacan noch jedesmal die „antreibenden technischen Divergenzen" gewesen, die eine wirkliche Kritik des Übertragungsbegriffs verhindert haben. Diesen Mangel versucht die vorliegende Untersuchung auszugleichen, indem sie nach dem intersubjektiven Bedeutungsgehalt der Übertragung fragt. - Wie kommt jene besondere Form der Intersubjektivität zustande, in der das Subjekt im Anderen seiner vergessenen Vergangenheit begegnet? Welche Position nimmt dieser Andere ein in bezug auf das begehrende Subjekt, sein Sprechen und seine Geschichtlichkeit? Und wie ist es möglich, daß die Übertragung inmitten der Wiederholung zugleich eine neue Beziehungsgestalt entstehen läßt, die der deutenden Rekonstruktion offensteht? - Anhand dieser Leitfragen unternimmt es der Autor, Entwicklungen der philosophischen Anthropologie, der Hermeneutik und der strukturalen Linguistik mit neueren Ansätzen innerhalb der Psychoanalyse ins Gespräch zu bringen, wie sie etwa in Spitz' Spätwerk über den „Dialog", in Winnicotts Untersuchungen zu den „Übergangsphänomenen" und ,,-objekten" oder in der strukturalistischen Psychoanalysedeutung Lacans vorliegen. Es ist das Anliegen des Buches, den Phänomenbestand „Sprache", „Wunsch" und „Intersubjektivität" in einen übergreifenden Interpretationszusammenhang zu stellen, der theoretischen Ansprüchen ebenso genügt wie er den besonderen Bedingungen der analytischen Gesprächssituation Rechnung trägt.
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