In dieser holden Feuchte (8458 ff) Was ich auch hier beleuchte, Ist alles reizend schön.
Und Proteus meint zu Homunculus (8461 ff):
In dieser Lebensfeuchte Erglänzt erst deine Leuchte Mit herrlichem Getön.
Thaies beobachtet dann: Jetzt flammt es, nun blitzt es, ergießet sich schon." (8473) Und so herrscht am Schluß der Szene Klassische Walpurgisnacht wie auch bildlich symbolisch dargestellt Eros, der alles begonnen!" (8479) Schöne meint dazu:
Was flammt um die Muschel...ergießt sich schon... auf den weiblichen Schoß, den Geschlechtsakt, den Orgasmus deuten die Sprachbilder, die den Liebestod des Homunculus bezeichnen. Hier wird Homunculus zur Spiegelfigur des Protagonisten (Faust)." (Schöne 1994, 575)
Thaies verdeutlicht zuvor, daß alles nur gedacht bzw. gewünscht ist: Sei ruhig! Es war nur gedacht." (7946) Thaies und Anaxagoras fungieren im übrigen offenbar als Vater-imagines. In dem (milden) Streitgespräch zwischen den Philosophen ist möglicherweise das Verhältnis zwischen Goethes Großvater (Thaies) und seinem Vater dargestellt. Thaies war politisch klug und konnte Vorhersagen machen, wie auch der Großvater Goethes. Goethes Vater lieferte sich einmal mit seinem Schwiegervater ein heftiges Streitgespräch bei dem angeblich Messer und Degen gezogen wurden (Beutler 1981, 152 f).
Mephisto
Mephisto, als alter ego Fausts bzw. Goethes (Dettmering 1996,163, 173; Eissler 1985,1716; s.a. Linden 1996; Scholz 1982,20), steht zunächst wie auch Faust vor den Sphinxen und bekommt (auf seinen Wunsch) die Aufgabe ein Rätsel zu lösen bzw. zu verkörpern.
Mephisto:
Gib Rätsel auf, allenfalls Scharaden. (7131 ff)
Sphinx:
Sprich nur dich selbst aus, wird schon Rätsel sein.