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auch in „Pandora" und z.B. „Wilhelm Meisters Wanderjahren" enthalten sein (vgl. Anm. HA, Bd. V, S. 680). Goethes Konflikt mit Alerte in Traum 2 könnte eine symbolische Darstellung in der Spielfigurenschlacht gefunden haben (S. 60 ff). Alerte ist zugleich eine Mutterimago, wodurch deren Darstellung als Amazone verständlich wäre (Eissler, S. 905 ff).
Es könnte sich auch in Traum 2 um eine „Koinzidenz der Bruder-Schwester-Problematik und der Sohn-Mutter-Tragödie" Goethes handeln (Eissler, dt., S.381, Dettmering, S.32). Eine Ödipusproblematik sowie Kastrationsangst Goethes scheinen dargestellt zu sein (vgl. Eissler, dt., S. 646 ff, S. 726 ff; Hitschmann, S. 164 ff; Lange-Kirchheim, S.134).
Goethe bemerkt, daß die Frauen im Gartengebäude jene aus Traum 1 sind (S. 59). Der Gang Goethes mit dem Alten zum Gartengebäude scheint interpretierbar als psychischer Vorgang, die ödipale mit der präödipalen Symbolik des Traum 1 verbindend (vgl. Scholz, S. 163). Es ist eine Friedhofssymbolik beschrieben; S. 57: „... Zypressen" (Dettmering, S.25), „... himmlische Musik", „... domartige Höhe" (S. 58). Der Alte betritt das Gartengebäude nicht. Das hätte eine Parallele in Faust II, 1. Akt, wo Faust allein zu den Müttern geht, nachdem Mephisto Faust den Weg furchterregend beschrieb (6212 ff). Eissler meint, daß die Mütter in Faust II im Schatten des Todes stünden (Eissler, S.817ff; vgl. Schadewaldt, S.280; Scholz, S. 163). Das gleiche Phänomen wie im Knabenmärchen, d. h. die Erwähnung präödipaler und ödipaler Symbolik fände sich auch in Faust II vor Euphorions Tod. Es wird Präödipales erwähnt: Phorkyas erzählt, was geschehen wird (9586 ff), anschließend korrigiert der Chor die Darstellung (9629 ff). Darin kommt als einziges Mal in Faust II das Wort „Säugling" vor (9646), wenige Zeilen von „Puppenzwang" getrennt: „... kaum gebornem Säugling/ faltet in reinster Windeln Flaum,/ strenget in köstlicher Wickeln Schmuck,/ klatschender Wärterinnen Schar/ unvernünftigen Wähnens./ Kräftig und zierlich aber zieht/ schon der Schalk die geschmeidigen/ doch elastischen Glieder/ listig heraus, die purpurne/ ängstlich drückende Schale/ lassend ruhig an seiner Statt;/ gleich dem fertigen Schmetterling,/ der aus starrem Puppenzwang ...". Man
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könnte in den obigen Zeilen die Schilderung eines Geburtsvorganges erkennen (vgl. Paralipomenon 98). Es kommt zweimal in Faust II das Wort „Puppe" vor: in „Puppenzwang" und „Puppenstand" (9658 und 11982). Es könnte hindeuten auf Traum 1 des Märchens.
Interpretation zum Faust II:
Der erste Akt könnte eine Ausarbeitung des Traum 1 darstellen (Schadewaldt, S.267f u. 280). Hat Goethe die beiden Träume zu Faust II ausgearbeitet und den Ort in Traum 2 ebenso interpretiert, müßte der Ort in Faust II erkennbar sein. Wenn mit Beginn des 3. Aktes Faust II größtenteils die Ausarbeitung des Traum 2 darstellt, müßte von da an Faust II in einer entsprechenden Umgebung spielen, höchstens zweidimensional durch Mauern begrenzt. Die Regieanmerkungen scheinen diesen Verdacht zu bestätigen. Am Ende des Weges zum Palast fragt der Chor: „ist's ein Hof" (9123 ff). Im Hirschgraben 23 gelangt man nur durch das Haus auf den Hof, wie bei inneren Burghöfen. Auch durch diese Interpretation wird verständlich, daß die 2. Szene, 3. Akt „Im inneren Burghof" lautet. In den Zeilen neben dem St. Rochus-Bild bezeichnete Goethe das Gebäude als „Palast" (vgl. Lüders, S. 23). Man kann auch im Innenhof vor einem Palast stehen, vielleicht entsprechend der Szene „Vor dem Palaste"? Lohmeyer meint, Goethe habe den Palast durch eine „mythologische Korrektur" zum Zeichen für das verassene Vaterhaus, dessen Inneres nur noch „der Schätze reiche Sammlung" (8552) bewahre, gemacht (Lohmeyer, S.297). Der Palast, die Faustburg wird als Frankenburg interpretiert, um 1800 hatte Goethe die Burg im deutschen Rheintal gedacht (Lohmeyer, S. 312 f; Mommsen, S. 27). Man kann sagen, Faust II spiele in der ganzen Welt, vielleicht zugleich auch im Hirschgraben 23 und dessen Hof? Am 22.10.1826 schrieb Goethe an Boisseree über den 3. Akt: „... Die Handlung ist ... mit reinster Einheit des Orts." Es wurde schon dargestellt, daß „schattiger Hain" Ortshinweis für Brunnen sein könnte. Goethe wollte anfangs mindestens wohl den 1. Akt Faust II in Frankfurt spielen lassen (Beutler, S. 652), es finden sich Hinweise dafür.
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